Wird klassische Musik heute viel zu schnell gespielt?

 

Mindestens seit einigen Monaten verfolge ich den Youtube-Kanal „AuthenticSound“ von Wim Winters. Wim Winters präsentiert auf seinem Kanal eigene Aufnahmen klassischer Musikstücke, die er auf dem Clavichord oder dem Fortepiano spielt. Wim Winters ist ein Vertreter der Double Beat Theory, welche besagt, dass die Tempoangaben der Komponisten des 18. und des frühen 19. Jahrhunderts so zu verstehen sind, dass zwei Schläge des Metronoms einer Zähleinheit entsprechen. Heute entspricht ein Schlag des Metronoms einer Zähleinheit. Gemäß der Double Beat Theory ist es eine Abweichung von der historischen Spielweise, wenn die heutige Verwendung des Metronoms auf Kompositionen des 18. und des frühen 19. Jahrhunderts übertragen wird.

 

Das bedeutendste Argument dafür, dass die Double Beat Theory korrekt ist, ist die Tatsache, dass eine konsequente Anwendung der Whole Beat Theory, der Theorie, dass historische Tempoangaben genau so zu interpretieren sind wie heutige Tempoangaben, dazu führt, dass viele Stücke selbst für die besten Pianisten der Welt kaum spielbar sind. Beethovens berühmte Hammerklaviersonate ist ein Beispiel für ein Stück, das heute als unspielbar gilt - zumindest dann, wenn man sich an die Tempoangaben hält und dabei die Whole Beat Theory zu Grunde legt. Zudem weist Wim Winters darauf hin, dass viele die Phrasierung betreffende Details, die im Notentext enthalten sind, durch die Anwendung der Whole Beat Theory automatisch verloren gehen. Die Anwendung der Whole Beat Theory führt dazu, dass bei einigen Stücken 15 oder 20 Noten pro Sekunde gespielt werden müssten, was selbst für die besten Pianisten der Welt unmöglich ist. Sicherlich kann man nicht davon ausgehen, dass Pianisten vor 200 Jahren über wesentlich bessere technische Fähigkeiten verfügten als heutige Pianisten.

 

Kritiker der Double Beat Theory sagen, dass die Anwendung der Double Beat Theory dazu führen würde, dass das Tempo, in dem klassische Musik heute gespielt wird, halbiert würde. Das stimmt nicht ganz. Da das sich aus der Whole Beat Theory ergebende Tempo gar nicht zu erreichen ist, wählen viele Musiker ein Tempo, dass weder der Double Beat Theory noch der Whole Beat Theory entspricht, sondern sie spielen einfach so schnell wie möglich. Das bedeutet, dass ihr tatsächliches Tempo meist zwischen Double Beat und Whole Beat liegt. Die Anwendung der Double Beat Theory würde folglich zu einer deutlichen Reduzierung des tatsächlichen Tempos führen, aber nicht zu einer Halbierung des Tempos.

 

Ich bin kein Musikwissenschaftler und ich habe mich mit den historischen Artikeln und historischen Briefen, die Wim Winters zitiert um die Korrektheit seiner Theorie zu belegen, nicht beschäftigt. Ich bin Hobbymusiker und es ist für mich nicht entscheidend die historische Aufführungspraxis genau zu kennen. Selbst wenn ich ganz genau über die historische Aufführungspraxis Bescheid wüsste, gäbe es nichts, was mich daran hindern würde anders zu spielen, als es beispielsweise zu Beethovens Zeit üblich war. Unabhängig davon kann ich sagen, dass ich Wim Winters Argumentation absolut einleuchtend finde.

 

Wenn man „Double Beat Theory“ bei Youtube eingibt, stößt man gleich auf ein Video mit dem Titel „On the musical scam known as the Double-beat Theory“. Auffällig sind die extreme Polemik und die üblen Beleidigungen, die der Sprecher in dem Video, Daniel Waitzman, der gleichzeitig der Betreiber des entsprechenden Kanals ist, auf Wim Winters abfeuert. Die Vorgehensweise von Daniel Waitzman erinnert mich stark an Portale wie „CORRECTIV“ und „Psiram“. Sobald Informationen auftauchen, die nicht in das Weltbild passen, welches die auf unserem Planeten herrschenden Mächte der Masse der Menschen vorgeben wollen, wird mit aller Gewalt gegengesteuert. Wäre es für diese herrschenden Mächte etwa ein Problem zugeben zu müssen, dass das, was man seit vielen Jahrzehnten an sämtlichen Universitäten lehrt, vorgebend einer historischen Aufführungspraxis verpflichtet zu sein, als falsch entlarvt wurde?

 

Daniel Waitzmans Video ist nicht das einzige Video seiner Art, das Youtube liefert, wenn man den Suchbegriff „Double Beat Theory“ eingibt. Weitere Videos, die ebenfalls Wim Winters Double Beat Theory widerlegen sollen, sind Videos von Patrick Hemmerlé, die auf dem Kanal „pianopat“ zu finden sind. Zwei Titel von Patrick Hemmerlés Videos lauten: „My musicological answer to Wim Winter's Double beat theory“ und „On Wim Winters double beat conspiracy theory“. Interessant ist, dass Patrick Hemmerlé bereits im Titel seines ersten auf Wim Winters Theorie bezogenen Videos seinen Expertenstatus betont. Mir kommt diese Strategie bekannt vor. Selbstverständlich können nur die vom System ausgebildeten Experten wissen, was richtig ist. Nur die vom System ausgebildeten Krebsexperten wissen, wie man mit Krebs umgeht - nämlich indem man seine Patienten mit Senfgas umbringt. Nur die vom System ausgebildeten Politikexperten wissen, wie Politik richtig zu verstehen ist - nämlich in der Weise, dass Politiker nur unser Bestes wollen. Nur die vom System ausgebildeten Medienexperten wissen, welchen Medien zu vertrauen ist - nämlich den großen Staats- und Konzernmedien, auf keinen Fall irgendwelchen freien Journalisten im Internet, denn die sind bekanntlich alle gefährliche Rechte und Verschwörungstheoretiker. Im Titel des zweiten von mir erwähnten Videos von Patrick Hemmerlé taucht das Wort „conspiracy theory“ auf. Wim Winters wird also als Verschwörungstheoretiker bezeichnet. Ich glaube meine Leser wissen längst, auf welche perfide Weise das Wort „Verschwörungstheoretiker“ verwendet wird. Jeder, der dem System nicht genehmes Gedankengut vertritt, wird in eine Schublade gesteckt damit seine Argumente nicht gehört werden. Im Grunde stellt Patrick Hemmerlé Wim Winters als Geisteskranken dar, der in die Irrenanstalt gehört. Obwohl Wim Winters selbst nie aggressive Agitation betrieben hat, gehen die Angriffe gegen ihn so weit, dass ihm eine kulthafte und sektenartige Attitüde vorgeworfen wird. Auch diese Vorgehensweise ist bekannt. Die Vertreter des Systems werfen ihren Gegnern immer das vor, was sie selbst tun; so ist es beispielsweise bei den Demokraten in Amerika, die Trump die sogenannte „russian collusion“ vorwerfen.

 

Wim Winters, der vielfach schlüssig dargelegt hat, zu welchen absurden Ergebnissen die Anwendung der Whole Beat Theory führt, hat in seinen Videos niemals davon gesprochen, dass das Tempo klassischer Musik absichtlich verändert worden sein könnte um die Musik zu zerstören. Allerdings ist dies durchaus eine Möglichkeit, die ich in Betracht ziehe, wenn ich Wim Winters Wissen über klassische Musik mit meinem allgemeinen Verschwörungswissen verbinde.

 

Für Menschen, die sich im Mainstream bewegen, mag die Idee, dass jemand die klassische Musik absichtlich durch ein zu hohes Tempo zerstören könnte, abwegig klingen. Die Festlegung des Kammertons A auf 440 Hz bei einer internationalen Konferenz in London, die 1939 stattfand, ist jedoch ein Beweis dafür, dass solche Manipulationen möglich sind. Obwohl die allermeisten Menschen Musik, bei der der Kammerton A auf 432 Hz gestimmt ist, als harmonischer und angenehmer empfinden, wurden die Bestimmungen von 1939 weltweit umgesetzt und gelten bis heute. Tatsächlich sind die geometrischen Muster, die auf einer Platte liegende Partikel annehmen, bei einer Frequenz von 432 Hz schöner und harmonischer als bei einer Frequenz von 440 Hz. Befürworter einer Frequenz von 432 Hz weisen zudem darauf hin, dass die Frequenz von 432 Hz die „natürliche“ Frequenz sei, da sie in einem bestimmten Verhältnis zur Schuhmann-Resonanz, dem Pulsschlag der Erde, steht.

 

Dass der tiefe Staat Musik als Waffe gegen die Menschen einsetzt, ist in informierten Kreisen eine bekannte Tatsache. Beispielsweise sind in der Pop- und Rockmusik viele dämonische Botschaften und viele destruktive Suggestionen zu finden, die erst hörbar werden, wenn man die Musik rückwärts abspielt. Ebenso können die Botschaften und Suggestionen sich in einem Frequenz-Bereich befinden, der vom Hörer nicht bewusst wahrgenommen wird, was sie nicht daran hindert ihre Wirkung über das Unterbewusstsein des Zuhörers zu entfalten.

 

Vor einigen Wochen habe ich Wim Winters eine Mail geschrieben, in der ich ihn gefragt habe, ob er es für denkbar hält, dass eine Verschwörung der Grund dafür ist, dass klassische Musik heute viel zu schnell gespielt wird. Ich habe bisher keine Antwort erhalten, was viele unterschiedliche Gründe haben kann. Möglicherweise glaubt Wim Winters nicht an große Verschwörungen. Seinen Äußerungen ist zu entnehmen, dass er das unbedingte Festhalten an alten Dogmen, welches er als Merkmal des heutigen akademischen Betriebes identifiziert hat, extrem kritisch sieht. Da das unbedingte Festhalten an alten Dogmen kein alleiniges Merkmal der Musikwissenschaft ist, sondern ein Merkmal des gesamten akademischen Betriebes, muss man davon ausgehen, dass es sich um mehr handelt als einen bloßen Ausdruck von Starrsinn und Eitelkeit. Die Wissenschaft ist in ihrer heutigen Form ein hundertprozentiges Produkt der Hintergrundmächte und gleichzeitig ein Werkzeug, das die Hintergrundmächte nutzen um den Menschen eine satanisch-verdrehte Sicht auf die Welt aufzuzwingen. Insofern ist jedes aufgegebene Dogma eine Gefahr für das gesamte Lügengebäude.