„Der Mensch kann zwar tun, was er will, aber er kann nicht wollen, was er will“, lautet ein bekannter Satz von Athur Schopenhauer. Nun, wenn das so wäre, wieso sollte ich mich dann weiter bemühen aufzuklären, weiter bemühen eine friedliche und harmonischere Welt zu schaffen und weiter bemühen im Einklang mit den kosmischen Gesetzen zu leben? Ich wäre das Opfer meiner Genetik und meiner Programmierungen; mein Wille würde mir aus der Innensicht zwar frei erscheinen, doch dies wäre zu jedem Zeitpunkt eine Illusion; der Wille wäre von Beginn an determiniert.

Das Kontrollsystem neigt dazu die Menschen auf ihre Gedanken zu reduzieren, da Gedanken manipuliert werden können; auch Emotionen können manipuliert werden, doch ich bin mehr als die Summe all meiner Gedanken, Emotionen und Gefühle.

Der Wille, der ein auf ein Ziel ausgerichteter Gedanke ist, ist also nur ein kleiner Bestandteil dessen, was ich bin. Wenn er nicht frei wäre, hieße es nicht unbedingt, dass die Erfahrung des menschlichen Lebens dadurch in ihrem Wert gemindert wäre.

Auf den ersten Blick scheint es einleuchtend, dass der Wille nicht frei sein kann, denn offensichtlich habe ich nicht die volle Kontrolle über meine Körperfunktionen; ich kann mich nicht entscheiden dem Tot zu entgehen oder die Welt augenblicklich von all dem Bösen zu befreien, das immer noch präsent ist.

Offensichtlich war Schopenhauer kein spiritueller Mensch, denn er betrachtete die Welt als eine Verknüpfung von Ursachen und Wirkungen. Diese Art zu Denken wird durch das Kontrollsystem stark gefördert. Sie ist keine Konstante in der menschlichen Entwicklung, sondern ein Merkmal des Zeitalters der Wissenschaft. Es sollte nicht übersehen werden, welche Beschränkungen uns die Fixierung auf Ursache und Wirkung („Kausalität“) auferlegt. Nur was in Experimenten reproduzierbar ist, wird offiziell anerkannt, was selbstverständlich nicht heißt, dass in okkulten Kreisen nicht eine ganz andere Art des Wissens genutzt würde. Wie bereits angedeutet - die Herausforderung der jetzigen Zeit liegt darin (materialistische) Wissenschaft und spirituelle Lehre zusammenzuführen.

Die Aussage, dass kein freier Wille existiert, würde stark relativiert, wenn der Bereich der Gültigkeit eingeschränkt würde. Ich könnte sagen: in der dritten Dimension existiert der freie Wille nicht oder nur teilweise, doch auf einer höheren Ebene - möglicherweise vor der Entscheidung auf der Erde zu inkarnieren - habe ich festgelegt, welche Erfahrungen für meine weitere Entwicklung nützlich sind und welche Rolle ich im Schöpfungsplan spielen will. Nach meinem Erkenntnisstand ist es nicht auf allen Planeten so, dass keine Erinnerung an frühere Leben vorhanden ist. Und es macht das Leben deutlich herausfordernder sich an frühere Leben nicht erinnern zu können. Viele Botschaften der geistigen Welt legen nahe, dass so etwas wie ein Seelenplan tatsächlich existiert, was nicht bedeutet, dass jeder einzelne Aspekt des Erlebens in der 3D-Welt vorher festgelegt ist; es bedeutet nur, dass gewisse Eckpfeiler und Richtlinien existieren.

Den freien Willen grundsätzlich zu leugnen beinhaltet die Gefahr in moralischen Relativismus zu verfallen, der in der heutigen Zeit unglaublich weit verbreitet ist. Einen Mörder könnte ich zwar immer noch aus dem Verkehr ziehen um die Menschen vor ihm zu schützen; verurteilen könnte ich ihn nicht, wenn ich ihm den freien Willen abspreche. Die Illuminaten wollen nicht, dass wir selbstständig denken; noch viel weniger wollen sie, dass wir selbstständig erkennen, was „gut“ ist und was „böse“ ist. Es gibt im Universum definitiv einen Kampf zwischen den Kräften des Lichts, die es jedem Wesen ermöglichen wollen sich frei zu entfalten („Dienst am Anderen“) und den dunklen Kräften, die manipulieren und kontrollieren wollen („Dienst am Selbst“).

Eine Ameise oder Biene weiß immer, was zum Nutzen des gesamten Ameisen- oder Bienenvolkes zu tun ist, denn im morphogenetischen Feld sind alle nötigen Informationen gespeichert. Auch die Menschen können diese Art der Führung wieder erfahren, wenn sie sich der Propaganda entziehen, gesundes Essen essen, reines Wasser trinken und nicht mehr den störenden Frequenzen ausgesetzt sind, die Teil unserer Umwelt sind.

Was ist ein erleuchtetes Wesen? Ist es nicht ein Wesen, welches eine so starke Anbindung an die höheren Ebenen der Schöpfung hat, dass es immer geführt wird und seine Rolle im Schöpfungsplan automatisch erfüllt? Ist es nicht ein Wesen, welches seinen Platz und seine Aufgabe automatisch kennt? Ist es nicht ein Wesen, das die Illusion vom Rest der Schöpfung getrennt zu sein verloren hat und auf die Illusion eines freien Willens deshalb nicht mehr angewiesen ist? Ich kann diese Fragen nur in den Raum stellen; ich kann sie nicht beantworten, aber ich bin mir ganz sicher, dass wir die Antworten, die uns noch fehlen, irgendwann erhalten werden.